Benedikt von Nursia (480-546) verfasste im Kloster Montecassino (Italien) seine Ordensregel und schuf damit die Grundlage mönchischen Lebens im Abendland. Als Benediktinerinnen ist uns die Regel Richtschnur, in Gemeinschaft "unter der Führung des Evangeliums wahrhaft Gott zu suchen" (RB) und in Gebet und Arbeit, in Schweigen und Meditation offen zu sein für den Anruf Gottes und die Anliegen der Menschen. Mechtilde de Bar (1614-1698), die 1653 in Paris das erste Kloster der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament gründete, verband benediktinische Spiritualität mit der Verehrung und Anbetung Christi im Altarssakrament. Somit prägen das feierliche Chorgebet, das tägliche Choralamt und die eucharistische Anbetung unsere monastische Gemeinschaft.
Unser Kloster wurde 1899 von Benediktinerinnen aus Bonn-Endenich "am Kreitz" bei Neuss gegründet und 1901 zum Priorat erhoben. Das Kloster mit der durch ein Vermächtnis finanzierten Kirche wurde von der Bevölkerung geschätzt, konnte man doch seine Nöte und Sorgen den Schwestern anvertrauen und ihrem Gebet anempfehlen. Doch der 2. Weltkrieg brachte großes Unheil über das Haus: Durch einen schweren Bombenangriff 1943 wurden große Teile der Klosteranlage zerstört und 23 Schwestern fanden den Tod. Nach dem Krieg entstand Kloster Kreitz wieder aus den Trümmern, und das kontemplative Leben konnte wieder aufgenommen werden. Inzwischen ist Kloster Kreitz ein "Kloster am Rande der Stadt".