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Jahresempfang 2010

Jahresempfang 2010

Erzbischöfliches Offizialat Köln - 2010

Erster gemeinsamer Richtertag am 12.1.2010


Erstmals gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Diözese Essen trafen sich die Mitarbeiter des Kölner Offizialates zum "Richtertag". Joachim Kardinal Meisner konnte am 12.1.2010 insgesamt 40 von 53 Personen begrüßen, die haupt- oder nebenamtlich an seinem Gericht in der Kardinal-Frings-Str. 12 arbeiten: den Offizial Domkapitular Prälat Dr. Günter Assenmacher (57) und seine vier Stellvertreter, die Vizeoffiziale Prälat Dr. Karl-Bruno Fritzen (67), Msgr. Dr. Walter Rasquin (53), Msgr. Dr. Thomas Weitz (48) und P. Dominik Kitta OPraem (55), der die Außenstelle des Kölner Offizialates in Essen leitet, alsdann die große Gruppe der in der Regel nebenamtlichen Diözesanrichter und die Damen und Herren, die in der Ehebandverteidigung, im Notariat und im Schreibdienst tätig sind.

 

Die große Zahl der am Erzbischöflichen Offizialat tätigen Geistlichen entspricht der gesetzlichen Vorgabe, dass in der Regel jedes Eheverfahren von einem Kollegium aus drei Richtern zu entscheiden ist, die ein Spezialstudium mit dem Doktorat oder Lizentiat abgeschlossen haben müssen oder eine Ausnahmegenehmigung benötigen, die jeweils in Rom zu beantragen ist. Überdies müssen wenigstens zwei der drei Richter Geistliche sein. Diese hohen Anforderungen zeigen, wie schwer die Kirche die zu treffenden Entscheidungen wertet, deren Gegenstand bekanntlich keine Ehescheidungen sind, sondern die Prüfung der Frage, ob eine Ehe zum Zeitpunkt der Heirat den kirchlichen Kriterien für die Gültigkeit entsprach. Selbstverständlich sind alle Priester und Diakone, die hauptamtlich beim Offizialat arbeiten, nebenamtlich auch am Dom oder in der Pfarrseelsorge tätig.

 

Seit dem 1.5.2009 ist das Erzbischöfliche Offfizialat Köln auf Antrag von Bischof Genn (damals Essen, jetzt Münster) durch eine entsprechende Verfügung des höchsten kirchlichen Gerichtes der Apostolischen Signatur in Rom auch zuständig für den Bereich der Diözese Essen; sie stellt 14 der o.g. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Offizial Dr. Assenmacher führte unter anderem aus, dass im Berichtsjahr 246 neue Verfahren angenommen wurden (105 in I. Instanz, 136 in II. Instanz, 5 in III. und höherer Instanz); ihnen stehen 240 erledigte Prozesse gegenüber (79 aus I. Instanz, 157 aus II. Instanz, 4 III. und höhere Instanz). Insgesamt waren am Ende des Jahre 2009 327 Verfahren in den verschiedenen Instanzen noch anhängig. Die von Bischof Genn erbetene und bislang in Deutschland nur hier von Rom gewährte Lösung der Zusammenarbeit zwei Bistümer auf dem Gebiet der kirchlichen Gerichtsbarkeit trägt drei Trends Rechnung: der rückläufigen Zahl der kirchlichen Trauungen, der abnehmenden kirchlichen Bindung vieler junger Menschen, die beim Scheitern ihrer Ehe kein Interesse an einer kirchlichen Regelung haben, nicht zuletzt den Folgen des Priestermangels.

 

Ihren richterlichen Dienst beendeten im Laufe des Jahres 2009 die Herren Diakon Dr. Restle, Msgr. Dr. Schmidt-Bleibtreu und Msgr. Sticken, die seit 1981, 1989 bzw. 1977 am Offizialat tätig waren und nun aus Gesundheits- und Altersgründen von ihren Aufgaben entpflichtet wurden. Aus der Reihe der Richter starben im Berichtszeitraum P. Lambert Schmitz OP, zuletzt Hamburg, Diözesanrichter von 1989 bis 1991, Dr. Günther Pohl, Vernehmungsrichter in Düsseldorf von 1991 bis 2003, und Msgr. Willi Löhers, Diözesanrichter von 2006 bis 2009.

 

Domkapitular Prälat Dr. Günter Assenmacher
Erzbischöflicher Offizial

 

 

Foto: O.Boss