Weihbischof Steinhäuser im Offizialat
Weihbischof Steinhäuser im Offizialat
Ein Jahr in neuen Räumen (1)
Auch das Offizialat gehörte zu den erzbischöflichen Gremien, die Weihbischof Rolf Steinhäuser in seinem Dienst als Apostolischer Administrator aufsuchte. Dies geschah am 18. Januar 2022, wo erstmals der Tag sich jährte, dass das Offizialat nach seinem Umzug in das Kurienhaus seinen Amtsbetrieb wieder aufgenommen hat.
- Ziel des Besuchs war dieses Mal nicht der – Richtertag genannte – Jahresempfang zur
Entgegennahme des Jahresberichts des Offizials; das war in der herkömmlichen Weise mit Kardinal
Woelki zuletzt im Februar 2019 möglich gewesen.
- Ziel des Besuchs war es stattdessen, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Offizialats in ein Gespräch zu kommen über die Aufgabe einer Erneuerung im Erzbistum.
- Das betrifft sicherlich auch die erzbischöfliche Kurie, zu der das Offizialat gehört. Denn wie
der Generalvikar mit seiner Verwaltung bzw. Exekutive ist ja auch der Offizial ein Stellvertreter
des Diözesanbischofs, hier für die Gerichtsbarkeit.
- Und gerade im Umgang mit Anzeigen eines sexuellen Missbrauchs hat das Offizialat schließlich
eine Zuständigkeit, die zum einen kirchengesetzlich geregelt ist, und die zum anderen punktuell
durchaus eine Zusammenarbeit mit Abteilungen und Entscheidungsträgern im Generalvikariat
notwendig macht.
Weibischof Steinhäuser wurde von Offizial Dr. Peter Fabritz dankend begrüßt und stellte zunächst kurzfassend dar, wie er seine zeitlich und rechtlich durchaus begrenzte Aufgabe als Apostolischer Administrator bislang umgesetzt hat. Anschließend war er ein aufmerksamer Zuhörer und Gesprächspartner für die Fragen und Erwägungen aus der Mitarbeiterschaft des Offizialats.
- Zur Frage hoffnungsgebender Ansätze verwies Weihbischof Steinhäuser darauf, dass ihm gegenüber
Gesprächsbereitschaft gezeigt wurde und keine Verweigerung.
- Zur Frage nach der Wahrnehmung des Offizialats im übrigen kirchlichen Bereich bedauerte
Weihbischof Steinhäuser durchaus persönlich, dass das Offizialat als ein Gegenstand von
"Projektionen" erscheint. Er vermerkte ein "Nischen-Dasein", das dem Offizialat zuerkannt wurde
anscheinend wegen seines notwendig diskreten Dienstes ganz überwiegend der Eheverfahren sowie
wegen seiner vergleichsweise geringen Anzahl an Bediensteten. Zugleich vermerkte er das hohe
Ansehen, das dem früheren Offizial zuerkannt wurde.
Gerne nahm der Adminstrator den Hinweis an, dass das Offizialat kein Heilmittel zur Lösung aller
Probleme ist (dabei auch kein Innen- oder Justizministerium), dass aber die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Offizialats aus dem Kirchenrecht sowie aus den Eheverfahren ein mitteilbares
Wissen zum strukturierten Umgang mit persönlichen Schicksalen und ihrer Dokumentation haben.
Darauf könnten Diözesanbischof und Generalvikar also zurückgreifen, d.h. mit ihrer freilich
eigenen Verantwortung für die Pflege auch des kirchlichen Rechts. Weihbischof Steinhäuser
vermerkte, sich eine entsprechende Vernetzung der Ressourcen gut vorstellen zu können.
Zur Verabschiedung griff der Offizial das Wort des Administrators auf, dass man mit den Ochsen pflügen muss, die man hat. Der Offizial vermerkte, dass es gute Ochsen sind, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kirchlichen Gerichts.