Deus semper maior! Unter diesem Thema stand die Homilie des Kölner Neupriesters Kaplan Prof. Dr. Alexander Krylov bei seiner Primiz in der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis in Moskau. Zu dieser Primizreise begleiteten Kaplan Krylov die drei Kölner Priesterausbildungshäuser, angeführt von Subregens Tobias Hopmann aus dem Priesterseminar in Köln, P. Romano Christen, Direktor des Collegium Albertinum, Domkapitular Anno Burghoff und dem Vorstand des Priesterseminars Redemptoris Mater, Regens Salvador Pane und Subregens Andrzej Kuciński, sowie Spiritual Dariusz Szyszka. Auch eine Gruppe der Pfarrgemeinde aus Kaarst/Büttgen, in der Kaplan Krylov zurzeit eingesetzt ist, mit deren Pfarrer Dr. Peter Seul nahm an der Reise teil.
Dank der hervorragenden Organisation der Reise durch Prof. Krylov wurde den Seminaristen ein vielfältiges Programm geboten, das sowohl Einblicke in Geschichte und Kultur des Landes, als auch in die Situation der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche in Moskau bot. Auf dem Programm stand neben der Feier der Primiz auch die Heilige Messe mit der deutschen katholischen Gemeinde von Moskau. Ein zentrales Highlight war eine von Prof. Krylov vorbereitete internationale Konferenz im Rahmen der Reihe „West-Ost-Diskurs“, bei der zahlreiche renommierte Wissenschaftler und Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft verschiedener Länder über die christlichen Werte inmitten der globalen Herausforderungen diskutierten.
Ein weiterer Höhepunkt war der Empfang der Kölner Reisegruppe durch den Metropoliten Hilarion im Patriarchenamt. Als Verantwortlicher für die Außenbeziehungen der russisch-orthodoxen Kirche, ist er einer ihrer höchsten geistlichen Würdenträger. Er vermittelte auf einzigartige Weise Einblicke in die Situation der russisch-orthodoxen Kirche, die durch zahlreiche Besichtigungen hiesiger Kirchen und Klöster und den Besuch eines orthodoxen Priesterseminars vertieft wurden. Die Einschätzung des Metropoliten über einen Aufschwung des Christentums in Russland nach der Zeit des Kommunismus konnte bei diesen Besuchen bestätigt werden.
Natürlich gab es aber auch reichlich Gelegenheit, die russische Geschichte und Kultur sowie die Schönheit der Stadt Moskau zu entdecken. Neben der Erkundung des Stadtzentrums und einer Führung durch den Kreml und den Roten Platz, war der Besuch der Tretjakow-Gemäldegalerie ein starkes geistiges Erlebnis. Dabei hinterließen die ausgestellten Gemälde russischer Künstler, vor allem aber die Ikonen orthodoxer Meister bei den Besuchern einen nachhaltigen Eindruck. Im Dreifaltigkeitskloster in Sergijew Possad, einem Heiligtum und geistlichen Zentrum russischer Orthodoxie, wurde in der Führung durch das dortige Kloster und die Hochschule die sonst auch oft wahrnehmbare Verbindung von Geschichte und Glauben in Russland auf besondere Art und Weise sichtbar.
Für den letzten Abend hatte Kaplan Krylov eine Überraschung für die Kölner Seminaristen und Priester vorbereitet. Im sogenannten „Patriarchenhof“ wurde die Gruppe von Prior Sergij Schastin, einem orthodoxen Priester, mit einem sehr liebevoll gestalteten russischem Abend empfangen. Einige angesehene Moskauer Musiker ließen die Gäste bei landestypischer Speis und Trank ein Stück echte russische Lebensfreude kosten. In die ausgelassene Stimmung stimmten auch die ziemlich international aufgestellten Kölner mit ein, indem sie deutsche, spanische, italienische und polnische Gesänge zum Besten gaben.