Corvey – Schweden – Hamburg. Diesen Etappen auf dem Lebensweg des heiligen Ansgar folgte das Priesterseminar Redemptoris Mater. Im missionarischen Geist begaben sich die Seminaristen und die Ausbilder des Seminars ihrer Tradition folgend in der Osterwoche auf eine Pilgerfahrt. Gleich den Emmausjüngern galt es, dem Auferstandenen auf dem Weg zu begegnen. Der erste Tag der Pilgerfahrt führte das Priesterseminar aus Bonn zu einem Kloster nach Corvey, in dem der heilige Ansgar vor seinem Aufbruch in den Norden als Klosterlehrer wirkte. Dieser Ort eröffnete den Pilgern die Spur des Apostels des Nordens. Am darauffolgenden Tag flogen die Pilger nach Schweden.
Auf den Spuren des Hl. Ansgar
Auf den Spuren des Heiligen Ansgar
Nach der Ankunft in Stockholm ging es direkt weiter nach Uppsala. Neben dem Pilgerweg und der anschließenden Verehrung der Reliquien des Heiligen Erik stand auch der Kontakt mit dem Newman-Institut in Uppsala auf dem Programm. Der dortige Rektor, Pater Philip Geister SJ, vermittelte eindrucksvoll die Situation der katholischen Kirche in Schweden. „Nur ein Prozent der schwedischen Bevölkerung bekennen sich zur katholischen Kirche“, so Pater Geister SJ. Trotz der fortgeschrittenen Säkularisierung verwies er auf die daraus resultierenden Chancen und Möglichkeiten. Besonders seine Erfahrungen der (Neu)Entdeckung des katholischen Glaubens durch Personen, die sich der Kirche von außen näherten, beeindruckten die Seminaristen.
Zu einem ersten Besuch in Schweden gehört auch Stockholm. So kam der kulturelle Aspekt bei dieser Pilgerfahrt durch die Besichtigung der schwedischen Hauptstadt ebenfalls nicht zu kurz, und zwar im Anschluss an den Gottesdienst in der katholischen Kathedrale, die wegen des verstärkten Kirchenbesuchs vor einiger Zeit erheblich erweitert werden musste. Die Begegnung mit der heiligen Birgitte bei ihren Schwestern in Vadstena bildete einen gelungenen Abschluss der Zeit in Schweden. Beim schwedischen Teil der Pilgerfahrt stand uns vor allem die Gemeinschaft „Ad gentes“ von Nynäshamn zur Seite, die die Seminaristen beherbergte und für die Verpflegung sorgte, als auch einige Führungen vermittelte. Bei dieser Gemeinschaft handelt es sich um ein Evangelisierungsprojekt im Rahmen des Neokatechumenalen Weges, mit dem Ziel, in den besonders säkularisierten Gegenden mithilfe von Familien, Priestern, Seminaristen und Alleinstehenden den Menschen den Zugang zum Glauben (wieder) zu erschließen.
In den letzten beiden Tagen verdichtete sich abermals die Spur des heiligen Ansgar. Als erster Bischof von Hamburg führte er das Redemptoris Mater Köln in die Hansestadt. Neben der Verehrung seiner Reliquien im Mariendom gehörte auch hierbei eine Besichtigung Hamburgs zum Programm. Der abschließende Gottesdienst in der Gemeinde St. Ansgar vollendete die intensive und aufschlussreiche Pilgerfahrt, die sich in der Regel jeden Tag mit einer etwa 10 km langen Wanderung, unabhängig von manchen widrigen Wetterverhältnissen, verband. Sowohl für den Vorstand als auch für die Seminaristen war die stetige Begleitung des auferstandenen Herrn in den hilfsbereiten Personen erfahrbar. Ein guter Engel war vor allem Herr Prälat Assenmacher, der Offizial des Erzbistums Köln, der nicht nur wichtige Kontakte in Schweden vermittelte, sondern auch im Vorfeld mit Rat und Tat zur Seite stand, so dass die Pilgerfahrt für alle Teilnehmer ein spirituell und kulturell bereicherndes Erlebnis werden konnte.