Im Leben eines Priesterseminars ist das größte Fest des Jahres die Feier der Priesterweihe, wenn Seminaristen aus dem eigenen Haus durch Gebet und Handauflegung des Bischofs zu Priestern der katholischen Kirche geweiht werden.
Mit Spannung erwarteten wir deshalb den 8. Juni, an dem unser Bruder durch Erzbischof Rainer Kardinal Woelki zum Priester geweiht wurde: Andrzej Michał Bednarz aus Myszków (Polen). Neben ihm wurden auch Christian Figura und Michael Schiller, beide aus der Pfarrei St. Gereon und Dionysius, Monheim am Rhein, geweiht.
Die Seminaristen vom Redemptoris Mater Köln freuten sich auf diesen Tag und Diakon Bednarz war voller Vorfreude auf die Priesterweihe, weil so viele Gäste aus dem In- und Ausland kamen.
Im vollbesetzten Kölner Dom sprach Kardinal Woelki in seiner Predigt über die Notwendigkeit, dass junge Männer den Ruf Gottes hören und sich auf den Weg machen, um Priester zu werden. Die Priester, so der Kölner Erzbischof, seien ein lebensnotwendiges Werkzeug für die Kirche und die Welt.
Im Anschluss an die Predigt legte der Bischof den Kandidaten die Hände auf und sprach über sie das Weihegebet. Die Neugeweihten wurden daraufhin von den Heimatpfarrern mit den priesterlichen Gewändern (Stola und Messgewand) bekleidet, als Zeichen für ihre tiefe Verbundenheit mit Christus, der als Haupt der Kirche Quelle und Mittelpunkt ihres Dienstes ist und in dessen Person sie handeln.
Im weiteren Verlauf der Liturgie wurden den neugeweihten Priestern die Hände mit Chrisam-Öl gesalbt, als Hervorhebung der besonderen Beziehung des Priesters zu Christus. Der Heiligen Schrift nach ist Christus der „Gesalbte Gottes“ und er handelt durch seine Priester, um das Volk zu heiligen. Abschließend wurden ihnen Hostien und Wein überreicht, da die Feier der Eucharistie der vorrangige Auftrag jedes Priesters ist.
Die große Freude dieses besonderen Ereignisses der Priesterweihe beschränkte sich nicht nur auf die Weiheliturgie, sondern zeigte sich auch in den kommenden Wochen bei den Primizfeiern von Neupriester Bednarz in Köln, Düsseldorf, Bonn und an mehreren Orten in Polen (u. a. in seiner Heimatpfarrei, in Tschenstochau, in Krakau und im Salzbergwerk „Wieliczka“ 135 m unter Tage).
Die Neupriester werden nun noch ein weiteres Jahr in den jeweiligen Seelsorgebereichen eingesetzt, in den denen sie auch schon in den vergangenen zwei Jahren in Ausbildung waren.