Die Kirchensteuer ist an die Lohn- und Einkommensteuer gekoppelt. In den vergangenen Jahren verzeichnete das Erzbistum Köln aufgrund des hohen Beschäftigungsgrads und der guten gesamtwirtschaftlichen Konjunkturlage deshalb eine stabile positive Entwicklung der Kirchensteuerbeiträge. Es war aber absehbar, dass das erreichte Niveau nicht langfristig Bestand hat. Die demografische Entwicklung und die wachsende Zahl von Menschen, die aus der Kirche austreten, werden die Einnahmen aus der Kirchensteuer künftig erheblich mindern.
Die Corona-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Schutzmaßnahmen haben die Wirtschaft empfindlich getroffen. Das bekommt auch die Kirche zu spüren. Die Erträge aus der Kirchensteuer werden deutlich sinken. Das Erzbistum Köln wird zumindest in den Jahren 2020 und 2021 einen Rückgang der verfügbaren Finanzmittel um mehr als drei Prozent hinnehmen müssen. Damit tritt bereits jetzt eine Situation ein, die erst in einigen Jahren erwartet worden war.
Da die Finanzplanung die langfristige Entwicklung im Blick hatte, trifft die aktuelle Situation das Erzbistum Köln nicht gänzlich unvorbereitet. Die zu erwartenden Defizite der Jahre 2020 und 2021 können durch Rücklagen ausgeglichen werden, die das Erzbistum in den vergangenen Jahren gebildet hatte. Die Verpflichtungen werden erfüllt, und die kirchlichen Angebote in Seelsorge, Bildung und Caritas können unvermindert aufrechterhalten werden.