Tag für Tag die Frohe Botschaft zu verkünden und durch unser Handeln zu bezeugen, das ist unsere Aufgabe als Kirche. Dazu gehört es, nah bei den Menschen zu sein und sie gerade in Phasen der Krise und der Not nicht allein zu lassen. Dieser Anspruch wird seit Monaten auf eine harte Probe gestellt. Die Corona-Krise hat den Alltag der Menschen und damit auch das kirchliche Leben stark beeinträchtigt. Die vergangenen Monate haben aber auch gezeigt, dass wir im Erzbistum Köln schwierigen Herausforderungen gewachsen sind. Mit Zuversicht, Engagement und kreativen Ideen ist es gelungen, den Widrigkeiten der Pandemie zum Trotz neue Wege für die Begegnung mit Gott zu entdecken.
Dies war nicht zuletzt auch deshalb möglich, weil das Erzbistum Köln erhebliche finanzielle Mittel einsetzt, um in Verkündung und Seelsorge, in Beratung und Pflege sowie in Bildung und sozialer Arbeit den Menschen nahe zu sein. Der vorliegende Finanzbericht für das Jahr 2019 legt detailliert dar, wie die Finanzmittel des Erzbistums für tätiges und nachhaltiges Handeln eingesetzt werden. Mit 2,5 Millionen Euro pro Tag finanziert das Erzbistum seine weit in die Gesellschaft reichenden Aufgaben in Seelsorge, Caritas, Bildung und für Menschen in Not.
Damit wir unseren Aufgaben auch künftig gerecht werden können, ist es notwendig, unser vielfältiges Engagement zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu justieren. Dies erscheint umso notwendiger, da sich die Mitgliederzahl der katholischen Kirche durch gesellschaftliche Veränderungen, demografische Faktoren und Austritte weiter verringern wird. Bei der Frage nach den künftigen Inhalten und Umfängen kirchlicher Arbeit bietet das Zukunftsbild für die Entwicklung des Erzbistums eine wertvolle Orientierung.
Transparenz und Offenheit schaffen Vertrauen. Das gilt nicht nur für die Kirchenfinanzen. Deshalb dokumentieren wir gleich zu Beginn dieses Berichts ausführlich unser umfassendes und notwendiges Engagement auf dem Feld der Prävention. Die Fehler und Verfehlungen in der Vergangenheit wirken bis heute schmerzhaft nach. Das lässt uns nicht ruhen. Im Erzbistum Köln gilt seit Jahren, was kürzlich der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, über die aktuelle Situation beim Thema „sexualisierte Gewalt“ gesagt hat: „Ohne Prävention, ohne Aufklärung und ohne Sensibilisierung werden wir den sexuellen Kindesmissbrauch in der Gesellschaft nicht eindämmen können.“ Seit zehn Jahren arbeitet im Erzbistum Köln eine große Anzahl von Menschen daran, eine „Kultur der Achtsamkeit“ zu schaffen, die den Schutz von Kindern, Jugendlichen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen sicherstellt. Daran halten wir fest, und daran lassen wir uns messen.
Dass das Erzbistum Köln für die anstehenden Herausforderungen gut aufgestellt ist, liegt nicht zuletzt an den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihnen gilt mein Dank, ebenso wie allen Seelsorgern und den zahlreichen Engagierten im Erzbistum Köln. Gemeinsam helfen sie Tag für Tag, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. In diesen Dank einschließen möchte ich ausdrücklich auch diejenigen, die mit ihren Kirchensteuern ermöglichen, dass wir gemeinsam den Auftrag Jesu im Erzbistum erfüllen können.
Msgr. Dr. Markus Hofmann
Generalvikar