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Service

Ausbildung zum Ständigen Diakon

Die Ausbildung am Erzbischöflichen Diakoneninstitut in Köln geschieht berufsbegleitend. Sie dauert bis zur Weihe inkl. eines Propädeutikums sechs Jahre. Ein Jahr der Berufseinführung schließt sich nach der Weihe an.

Propädeutikum

Bibelkreis

Vor der eigentlichen Ausbildung steht eine vorbereitende Phase, das sog. "Propädeutikum". Es soll zu einer sorgfältigen Prüfung der Frage nach einer Bewerbung für die Ausbildung zum Ständigen Diakon im Blick auf die eigene Lebens- und Glaubensbiographie und das Spezifikum des Ständigen Diakonats verhelfen. Bereits in dieser Phase steht auch bereits die Beschäftigung mit der Prävention sexualisierter Gewalt auf dem Programm. Das Propädeutikum dauert inkl. Bewerbungsphase insgesamt 9 Monate.

Theologische Studien

Studium

In Zusammenarbeit mit der Kölner Hochschule für katholische Theologie (KHKT) erfolgt an das Propädeutikum anschließend die Ausbildung zum Ständigen Diakon als Bachelor-Studiengang: zunächst in einem dreijährigen Zeitraum für die theologischen Studien, mit denen die Studierenden eine grundständige wissenschaftliche Einführung in alle Themenbereiche der Theologie mit einem Schwerpunkt im Bereich Caritaswissenschaften, Theologie des geistlichen Lebens und dem Verkündigungsdienst erhalten. Abgeschlossene theologische und pastorale Hochschulstudien werden dem jeweiligen Umfang nach anerkannt.

Parallel zu den theologischen Studien beginnen die Studierenden ihre Hinführung in die pastorale und diakonale Praxis in Mentoratsgemeinden, die bis zum Abschluss der Ausbildung am Diakoneninstitut andauert.

Caritas-Praktikum, pastoral-praktische Ausbildung und Berufseinführung

Essensausgabe4

Nach den theologischen Studien absolvieren die Kandidaten ein intensives sechsmonatiges Caritas-Praktikum in einer festen Einrichtung, in der sie regelmäßig, mit einem Stundenaufwand von maximal 5 Stunden pro Woche, Dienst tun.

Nach dem Caritas-Praktikum beginnt die pastoral-praktische Ausbildung im Diakonatskurs, die ca. 1,5 Jahre bis zur Weihe dauert.

Nach der Weihe üben sich die neugeweihten Diakone im Pastoralkurs, der ein Jahr dauert, in die pastorale und diakonale Praxis weiter ein und reflektieren ihren Dienst und ihre neue Rolle in supervisorischer Begleitung. Mit dem Abschluss des Pastoralkurses endet die Ausbildung am Diakoneninstitut und den Studierenden wird das Bachelors-Degree von der KHKT verliehen.

Begleitung für Familien während der Ausbildung

Familientag

Für die Ausbildung ist es unerlässlich, dass die Studierenden von ihren Ehefrauen und Familien unterstützt werden. Deshalb gibt es verschiedene Angebote für die Paare oder auch alleine für die Ehefrauen:

  • Paartage mit Begleitung durch speziell ausgebildete Supervisorinnen (falls erforderlich auch mit Kinderbetreuung)
  • Veranstaltungen mit Impulsen und zum Austausch für die Ehefrauen
  • Geistliche Treffen für die Ehefrauen mit dem Spiritual

Anforderungsprofil: Voraussetzungen für die Ausbildung zum Diakon

Bewerber zum Diakonat können verheiratet sein oder sich zum Zölibat verpflichten. Das Mindestalter, für Verheiratete, zum Zeitpunkt der Weihe liegt bei 35 Jahren. Die Ausbildung kann nur bis zum 50. Lebensjahr aufgenommen werden.

Bei verheirateten Bewerbern ist das Mittragen der geistlichen Berufung durch die Ehefrau unentbehrliche Bedingung. Die gemeinsame katholische Konfession der Eheleute wird vorausgesetzt. Die Ehefrau muss ausdrücklich der Ausbildung und der Weihe zustimmen.

Die Ausbildung ist ausgerichtet auf den Diakon mit Zivilberuf. Bei entsprechender Eignung können Kandidaten aber nach Absprache mit der Institutsleitung bereits den hauptamtlichen Dienst anstreben, der dann zeitnah nach der Weihe beginnt.

  • Engagiertes Leben aus dem Glauben und Mitarbeit in einer Pfarrgemeinde
  • Freude am Glauben
  • Bereitschaft und Fähigkeit, auf Nöte der Menschen einzugehen
  • Bewährung in Ehe, Familie und Beruf bzw. in der Lebensform der Ehelosigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Physische und psychische Gesundheit
  • Abgeschlossene Berufsausbildung und gesicherte berufliche Existenz

Ausbildungsdetails und zeitliche Anforderungen

Die Ausbildung am Erzbischöflichen Diakoneninstitut gliedert sich in die vier Bereiche:

  • menschliche Bildung
  • wissenschaftlich-theologische Ausbildung
  • pastorale Ausbildung
  • geistliche Formung

Die theologische Studienphase an der KHKT dauert im Regelfall drei Jahre mit folgenden Fächern, die in modularisierter Weise gelehrt werden:

  • Philosophie
  • Altes Testament
  • Neues Testament
  • Kirchengeschichte & Patrologie
  • Theologie des Geistlichen Lebens
  • Fundamentaltheologie
  • Dogmatik
  • Moraltheologie
  • Christliche Gesellschaftslehre
  • Liturgiewissenschaft
  • Kirchenrecht
  • Pastoraltheologie
  • Pastoralpsychologie
  • Religionspädagogik
  • Caritaswissenschaften
  • Homiletik

Die Studien erfolgen nach zeitlicher Maßgabe der KHKT nebenberuflich, wobei viele Lerninhalte auch in digitaler Weise (Lernplattformen, hybride Vorlesungen, Mediathek, etc.) erworben werden können. Der Zeitaufwand ist vergleichbar mit anderen nebenberuflich zu absolvierenden Studiengängen.

Seitens des Diakoneninstituts gibt es je Studienjahr (Oktober bis September) einen Paartag (samstags), ein Exerzitienwochenende (freitagabens bis sonntagnachmittags) und 3 sog. "Diakonatskreistreffen" (freitagabens bis samstagnachmittags).

Ca. 1 Jahr nach Beginn der theologischen Studien beginnen die Studierenden in die pastorale Praxis als Diakon hineinzuschnuppern. Angeleitet von einem kompetenten und vom Erzbischof dazu beauftragten Mentor wachsen sie in einer Mentoratsgemeinde, die i. d. R. nicht der eigenen Wohnortgemeinde entspricht, in die Rolle eines Ständigen Diakons nach und nach hinein.

Der zeitliche Aufwand richtet sich dabei ganz nach den Möglichkeiten der Studierenden und ist im Laufe der Zeit sicherlich nach und nach intensiver.

Im Caritas-Praktikum arbeiten die Studierenden für die Dauer von 6 Monaten in einer caritativen Einrichtung im engen Kontakt mit Menschen in Not und mit den jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Der Zeitaufwand beträgt ca. 5 Stunden wöchentlich.

In der pastoral-praktischen Ausbildung im sog. "Diakonatskurs" lernen die Studierenden vor dem Hintergrund ihrer theologischen Studien und des Caritas-Praktikums, wie der Dienst als Diakon konkret praktisch ausgeübt wird. Schwerpunkte sind:

  • Homiletik
  • Sprecherziehung & Rhetorik
  • (Seelsorgliche) Gesprächsführung
  • Liturgische Praxis
  • Liturgischer Gesang
  • Taufpastoral und Ehepastoral
  • Krankenpastoral
  • Trauerpastoral
  • Erwachsenenkatechese

Der Diakonatskurs dauert insgesamt ca. 1,5 Jahre und endet mit der Diakonenweihe. Ca. 1 Jahr vor der Weihe erfolgt mit der sog. "Admissio" die offizielle Zulassung unter die Weihekandidaten.

Die Phase der Berufseinführung, auch "Pastoralkurs" genannt, die sich im Jahr nach der Weihe anschließt, dient vor allen Dingen der Reflexion der in der neuen Rolle als Diakon gemachten Erfahrungen und der Vermittlung einzelner ergänzender Themen:

  • Supervision
  • Kommunikation und Konfliktmanagement
  • Reflexion von Tauf-, Ehe- und Erwachsenenkatechese
  • Notfallseelsorge
  • Öffentlichkeitsarbeit

Ausbildungsstätte zum Ständigen Diakon

Diakoneninstitut & Priesterseminar

Priesterseminar / Diakoneninstitut

Erzbischöfliches Diakoneninstitut und Erzbischöfliches Priesterseminar arbeiten unter einem Dach. Mitten in Köln, wenige Minuten fußläufig zum Hauptbahnhof und zur Fußgängerzone, liegt das kernsanierte und modern gestaltete Gebäude, welches mit Kirche, Kapelle, Oratorium, Innenhof und Garten eine spirituelle Oase inmitten der Großstadt darstellt.


Während der Präsenz-Zeiten in der Ausbildung am Wochenende und bei Studienwochen übernachten die Studierenden hier und erleben menschliche und geistliche Gemeinschaft.

Weihe zum Ständigen Diakon

Nach dem Propädeutikum, der anschließenden 5-jährigen Ausbildung und reiflicher Prüfung erfolgt die Weihe zum Ständigen Diakon.

Sie findet alle zwei Jahre im Kölner Dom unter großer Anteilnahme von Familie und Freunden statt.

Diakonenweihe Kurs 2019

Diakonenweihe (25.11.2023)_Erzbistum Köln-Schoon_Frei mit Nennung Copyright-1000px
25. Nov. 2023

Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls:
Grundnormen für die Ausbildung der Ständigen Diakone / Direktorium für den Dienst und das Leben der Ständigen Diakone, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (132/1998).

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.):
Rahmenordnung für die Ständigen Diakone in den Bistümern der Bundesrepublik Deutschland (19. Mai 2015)
(Reihe: Die deutschen Bischöfe, Nr. 101), Bonn 2016.

Müller, Gerhard Ludwig:
Priestertum und Diakonat. Der Empfänger des Weihesakramentes in schöpfungstheologischer und christologischer Perspektive (Reihe: Sammlung Horionte, Neue Folge, Bd. 33), Freiburg 2000.

Hartmann, Richard / Reger, Franz / Sander, Stefan (Hg.):
Ortsbestimmungen: Der Diakonat als kirchlicher Dienst (Reihe: Fuldaer Studien, Bd. 11), Frankfurt 2009.

Plöger, Josef G. / Weber, Hermann Joh. (Hg.):
Der Diakon: Wiederentdeckung und Erneuerung seines Dienstes, Breisgau 1980.

Günter Riße / Ulrich Helbach / Hermann Josef Klein (Hg.):
Boten einer neuen Zeit - 50 Jahre Ständige Diakone im Erzbistum Köln, Köln 2018

Erzbischöfliches Diakoneninstitut

Kardinal-Frings-Str. 12
50668 Köln

Ausbildung zum Ständigen Diakon

Bei Interesse melden Sie sich bitte im Diakoneninstitut zu einem unverbindlichen Gespräch an.

Nächster Ausbildungsbeginn:
Ende 2024 (Propädeutikum)