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Bilder des Lebens

Bilder des Lebens

Das Leben des Menschen ist ausgespannt zwischen Geburt und Tod.

Mit jedem Tag gehen wir wie ein Wanderer einen Schritt weiter - auf unseren Tod zu. Christen glauben, dass wir Menschen unser Leben dem Gott verdanken, der Himmel und Erde gemacht und das Leben neu geschaffen hat. So wird das Sterben verstanden als das Hindurchgehen durch den Tod in ein neues, erfülltes Leben, in dem alles Klagen, Weinen, Fluchen und Schreien ein Ende hat. In diesem Leben, das niemals aufhört, bleibt das Wesentliche erhalten: Die Liebe ist stärker als der Tod.


Die Psalmen der Bibel geben den Grunderfahrungen und Empfindungen des Menschen eine bildreiche und poetische Sprache. Die Psalmen sind so „eines der wenigen Bücher, in denen man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein“, so der Lyriker Rainer Maria Rilke (1875-1926).

„Er hat (Wunden) gerissen,
er wird uns auch heilen;
er hat verwundet,
er wird auch verbinden.
Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück,
am dritten Tag richtet er uns wieder auf,
und wir leben vor seinem Angesicht."

(Hosea 6,1f)

Unterwegs sein

„Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht“.

(Psalm 23,4)

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Nachsinnen

„Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir.
Von fern erkennst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt;
Du bist vertraut mit all meinen Wegen“.


(Psalm 139, 1-3)

Christus in der Rast

Klagen

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen,
bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort;
Ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe“.

(Psalm 22,1-2)

Richard Serra, The Drowned and the Saved (Die Untergegangenen und die Geretteten) (1992), Schmiedestahl, zwei Winkel, je 147x155x35 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn 2015 © Kolumba, Köln, Foto: Lothar Schnepf
Richard Serra, The Drowned and the Saved (Die Untergegangenen und die Geretteten) (1992), Schmiedestahl, zwei Winkel, je 147x155x35 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn 2015 © Kolumba, Köln, Foto: Lothar Schnepf

Loben

"Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag!
Gott trägt uns, er ist unsere Rettung.
Gott ist für uns ein Gott, der Rettung bringt,
und Gott, der Herr, führt heraus aus dem Tode."

 (Psalm 68,20-21)

 Felix Droese, De drie naakte vrouwen (Friesischer Gruß) 1983-1985, Ulmenholz
 Felix Droese, De drie naakte vrouwen (Friesischer Gruß) 1983-1985, Ulmenholz

Trauern

„Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir.
Sammle meine Tränen in einem Krug,
zeichne sie auf in deinem Buch!
Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe.
Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite“.


(Psalm 56,9-10)

Leonhard Kern, Beweinung Christi, Schwäbisch Hall, 1. Viertel 17. Jh., Alabaster, 33x29 cm © Kolumba, Köln, Foto: Lothar Schnepf
Leonhard Kern, Beweinung Christi, Schwäbisch Hall, 1. Viertel 17. Jh., Alabaster, 33x29 cm © Kolumba, Köln, Foto: Lothar Schnepf

Bangen und hoffen

„Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz?
Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?
Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen in meiner Seele,
in meinem Herzen Kummer Tag für Tag?
Ich aber baue auf deine Huld,
mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken“.


(Psalm 13,2-3. 6)

Joseph Beuys, Ohne Titel, 1971, Munitionskiste mit Kreuz und Sonne (1947/48), Fichtenstamm und Berglampe (1953) © VG Bild-Kunst,  Bonn 2015 © Kolumba, Köln / Foto: Lothar Schnepf
Joseph Beuys, Ohne Titel, 1971, Munitionskiste mit Kreuz und Sonne (1947/48), Fichtenstamm und Berglampe (1953) © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 © Kolumba, Köln / Foto: Lothar Schnepf

Vertrauen

„Wunderbar erweise deine Huld!
Du rettest alle, die sich an deiner Rechten vor den Feinden bergen.
Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges,
Birg mich im Schatten deiner Flügel“.

(Psalm 17,7-8)

Diptychon mit Passions- und Erscheinungsszenen, Paris(?), 1320-1340, Elfenbein mit Spuren alter Fassung, je 20,2x8,8cm © Kolumba, Köln / Foto: Lothar Schnepf. Zusammengestellt von Eva-Maria Will
Diptychon mit Passions- und Erscheinungsszenen, Paris(?), 1320-1340, Elfenbein mit Spuren alter Fassung, je 20,2x8,8cm © Kolumba, Köln / Foto: Lothar Schnepf. Zusammengestellt von Eva-Maria Will

IMPULS

„Erhör, o Gott, mein Flehen, hab auf mein Beten Acht“. Du sahst von fern mich stehen, ich rief aus dunkler Nacht.

Auf eines Felsens Höhe erheb mich gnädiglich. Auf dich ich hoffend sehe: Du lenkst und leitest mich“.

(Edith Stein, Nachdichtung von Psalm 61)

FAQ - Häufige Fragen

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Eva-Maria Will

Referentin für Trauerpastoral

Sandra Behrendt

Sachbearbeitung

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