Gebete und Lieder

Gebete und Lieder

Mit Gebeten und Liedern wird die Aufmerksamkeit auf die Barmherzigkeit gelenkt. Barmherzig zu sein ist ein Geschenk, um das wir persönlich und gemeindlich ständig bitten können.

Gebet aus dem Päpstlichen Einladungsschreiben

Du, Herr, bist ein Gott, der die Schuld verzeiht und das Unrecht vergibt. Du hältst nicht für immer fest an deinem Zorn; denn du liebst es, gnädig zu sein. Du, Herr, wirst wieder Erbarmen haben mit deinem Volk und unsere Schuld zertreten. Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab (vgl. Mi 7,18-19).

Gebet zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit

Herr Jesus Christus,
du hast uns gelehrt,
barmherzig zu sein wie der himmlische Vater,
und uns gesagt, wer dich sieht, sieht ihn.
Zeig uns dein Angesicht, und wir werden Heil finden.
Dein liebender Blick
befreite Zachäus und Matthäus aus der Sklaverei des
Geldes; erlöste die Ehebrecherin und Maria Magdalena davon,
das Glück nur in einem Geschöpf zu suchen;
ließ Petrus nach seinem Verrat weinen
und sicherte dem reumütigen Schächer das Paradies zu.
Lass uns dein Wort an die Samariterin so hören,
als sei es an uns persönlich gerichtet:
„Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht!“
Du bist das sichtbare Antlitz des unsichtbaren Vaters
und offenbarst uns den Gott, der seine Allmacht vor allem
in der Vergebung und in der Barmherzigkeit zeigt.
Mache die Kirche in der Welt zu deinem sichtbaren Antlitz,
dem Angesicht ihres auferstandenen und verherrlichten Herrn.

Du wolltest, dass deine Diener selbst der Schwachheit
unterworfen sind, damit sie Mitleid verspüren mit denen,
die in Unwissenheit und Irrtum leben.
Schenke allen, die sich an sie wenden,
die Erfahrung, von Gott erwartet und geliebt zu sein
und bei ihm Vergebung zu finden.
Sende aus deinen Geist und schenke uns allen seine Salbung,
damit das Jubiläum der Barmherzigkeit
ein Gnadenjahr des Herrn werde
und deine Kirche mit neuer Begeisterung
den Armen die Frohe Botschaft bringe,
den Gefangenen und Unterdrückten die Freiheit verkünde
und den Blinden die Augen öffne.
So bitten wir dich,
auf die Fürsprache Mariens, der Mutter der Barmherzigkeit,
der du mit dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes
lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
Amen.

Papst Franziskus empfiehlt das Gebet der heiligen Faustina Kowalska:

Hilf mir, Herr, dass meine Augen barmherzig sind, damit ich niemand nach äußerlichem Anschein verdächtige und richte, sondern wahrnehme, was schön ist in den Seelen meiner Nächsten, und ihnen zu Hilfe komme.

Hilf mir, dass mein Gehör barmherzig wird, damit ich mich den Bedürfnissen meiner Nächsten zuneige, dass meine Ohren nicht gleichgültig bleiben für Leid und Klage der Nächsten.

Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig wird, dass ich niemals über meinen Nächsten abfällig rede, sondern für jeden ein Wort des Trostes und der Vergebung habe.

Hilf mir, dass meine Hände barmherzig und voll guter Taten sind, damit ich meinem Nächsten nur Gutes tue und schwierigere, mühevollere Arbeit auf mich nehme.

Hilf mir, dass meine Füße barmherzig sind, dass ich meinem Nächsten immer zu Hilfe eile und die eigene Mattheit und Ermüdung beherrsche. Meine wahre Rast ist im Dienst am Nächsten.

Hilf mir, dass mein Herz barmherzig ist, auf dass ich alle Leiden der Nächsten empfinde, dass ich niemandem mein Herz versage, aufrichtigen Umgang auch mit denen pflege, von denen ich weiß, dass sie meine Gefühle missbrauchen werden; ich selbst werde mich im barmherzigen Herzen Jesu verschließen. Über eigene Leiden will ich schweigen. Deine Barmherzigkeit, o mein Gott, soll in mir ausruhen.

Du selbst befiehlst mir, dass ich mich in drei Stufen der Barmherzigkeit übe. Erstens: Die barmherzige Tat – jeglicher Art, Zweitens: Das barmherzige Wort – was ich als Tat nicht vollbringen kann, soll mit Worten geschehen. Drittens: Das Gebet – falls ich weder mit Tat noch mit Wort Barmherzigkeit erweisen kann, so kann ich es immer mit Gebet. Mein Gebet weite ich sogar dorthin aus, wo ich körperlich nicht hin kann. Mein Jesus, verwandle mich iun Dich, denn Du vermagst alles.

(1937, aus dem Tagebuch der Schwester Maria Faustina Kowalska, Parvis 1990, 80f.)

 

Zur persönlichen Betrachtung empfiehlt der Papst einen Text des Propheten Jesaya:

» Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach. Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich. Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag. Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt « (Jes 58,6-11).

Handreichung für das Messbuch

Handreichung für das Messbuch - Zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit ist eine Handreichung für das Messbuch erschienen. Sie beinhaltet das Formular der Votivmesse "von der göttlichen Barmherzigkeit" und das Votivhochgebet "Versöhnung" sowie Kyrierufe und weitere Auswahlgebete und -lesungen:

Jahr der Barmherzigkeit. Eine Handreichung zum Messbuch, hg. von den liturgsichen Instituten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, 32 S. Bestell-Nr. 5170, € 5,80.


Bestelladresse:

VzF Deutsches Liturgisches Insitut
Postfach 2628
D-54216 Trier
Tel: 0651 94808-50
Fax: 0651 94808-33
E-Mail: dli@liturgie.de
http://shop.liturgie.de

Andacht mit dem Gotteslob

Eröffnung:

Mit lobpreis des dreifaltigen Gottes (GL 673) oder mit Aussetzung des Allerheiligsten (GL 674)

Andachtsabschnitte zur Auswahl:

Umkehr und Buße (GL 677) mit Liedvorschlag „O Herr, aus tiefer Klage“ (GL 271)  Liebe (GL 677) mit Liedvorschlag „Das Weizenkorn muss sterben“ (GL 210) Lob (GL 679) mit Liedvorschlag „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ (GL 400) Dank (GL 679) mit Liedvorschlag „Nun danket alle Gott“ (GL 405) Bitte (GL 679) mit Liedvorschlag „Bewahre uns, Gott“ (GL 453)

Übersicht über weitere Andachtsabschnitte auf Seite 873

Abschluss:

Abschluss mit Gebet des Herrn (GL 681) oder Abschluss mit eucharistischem Segen (GL 682)

Weitere Liedvorschläge zum Thema Barmherzigkeit aus dem Gotteslob: Siehe eigene Übersicht aus dem „Themenschlüssel“

Rosenkranz

Das Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit, das in Jesus Christus aufscheint, betrachtet in besonderer Weise der Rosenkranz. Papst Johannes Paul II. schreibt:

„In Christus hat Gott wirklich ein menschliches Herz angenommen. Er hat nicht nur ein göttliches Herz, reich an Barmherzigkeit und Vergebung, sondern auch ein menschliches Herz, fähig zu allen Gefühlsregungen. Sollten wir dazu einen Belegtext aus dem Evangelium benötigen, würde es nicht schwerfallen, diesen im bewegenden Gespräch Christi mit Petrus nach der Auferstehung zu finden: »Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?«. Dreimal stellt der Herr die Frage, dreimal erfolgt die Antwort: »Herr, du weißt, daß ich dich liebe!« (vgl. Joh 21, 15-17). Über die spezifische Bedeutung dieses Abschnitts für die Sendung des Petrus hinaus, kann niemandem die Schönheit dieser dreifachen Wiederholung entgehen, in der sich die drängende Frage und die entsprechende Antwort in einer Weise ausdrücken, die die allgemeine Erfahrung menschlicher Liebe widerspiegeln. Um den Rosenkranz richtig zu verstehen, müssen wir in die psychologische Eigendynamik der Liebe eintreten.

Eine Sache ist klar: wenn sich die Wiederholung des Ave Maria direkt an Maria wendet, dann richtet sich der Akt der Liebe mit ihr und durch sie schließlich an Jesus. Die Wiederholung nährt sich aus dem Verlangen nach einer immer vollkommeneren Gleichgestaltung mit Christus, dem wahren »Programm« des christlichen Lebens. Der heilige Paulus hat dieses Programm mit flammenden Worten dargelegt: »Für mich ist Christus das Leben, und Sterben ein Gewinn« (Phil 1, 21). Nochmals: »Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir« (Gal 2, 20). Der Rosenkranz hilft uns, auf dem Weg des Gleichförmigwerdens mit Christus dem Ziel entgegenzuwachsen, das in der Heiligkeit besteht.“ (ROSARIUM VIRGINIS MARIAE, Nr. 26)


Die fünf Geheimnisse des Lichtreichen Rosenkranzes nach Papst Johannes Paul II.:
1. Jesus, der von Johannes getauft worden ist.
2 .Jesus, der sich bei der Hochzeit zu Kana offenbart hat.
3. Jesus, der das Reich Gottes verkündet hat.
4. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist.
5. Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.


Zum Rosenkranzgebet: Gotteslob, Nr. 4

Weitere einzelne Gebete

Dem Leben begegnen

Herr,

dem Leben begegnen wir
in seiner Freundlichkeit und Verletzlichkeit
das Leben pflegen wir,
mit jeder Berührung und jedem Wort
dem Leben geben wir,
in Deinem Namen Trost und Hoffnung.
Stärke uns in unserem täglichen Handeln,
sei Du spürbar unsere Hoffnung und unser Trost,
weil das Leben in Dir seinen beständigen Halt hat.

AMEN.

(c) Bruno Schrage

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Barmherzigkeit will ich, keine Opfer (im Wechsel)

V: Das Boot ist voll!
A: Bei uns ist noch Platz!

V: Du bist überzählig!
A: Du bist einzigartig!

V: Du bist zu viel!
A: Du gehörst zu uns!

V: Du bist überflüssig!
A: Du wirst gebraucht!

V: Du kannst nichts!
A: Du hast ein Talent!

V: Du bist fremd!
A: Du gehörst zu uns!

V: Du hast hier keine Zukunft!
A: Gut, dass es Dich gibt!

V: Du bist ein Opfer!

A: Barmherzigkeit will ich, keine Opfer.

(c) Bruno Schrage

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Rollentausch (im Wechsel)

 

V: Der Rollentausch hat begonnen

     und Du, Herr, lädst uns ein:

A1: Deine Botschaft, das Evangelium, zu hören

A2: und es ins Leben zu übersetzen

A1:Den Armen zu kennen,

A2: und in ihm den Freund zu erblicken.

A1: Sein Talent zu entdecken,

A2 und sich an seiner Gegenwart zu erfreuen

A1: Nach Hilfe zu fragen

A2: und aus Freundschaft zu schenken

A1: Ihn als Partner wahrzunehmen

A2: und so seine Würde zu bewahren

A1: Seine Fähigkeiten zu entdecken

A2: und eine Lernpartnerschaft einzugehen,

A1: Gemeinsam Nachfolge zu wagen,

A2: und den Rollentausch zu riskieren,

V: denn Du, Herr bist in ihm, mit ihm und durch ihn, unser Nächster,

AMEN.

(c) Bruno Schrage

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Weitere Gottesdienstmodelle

Im Licht der Barmherzigkeit

Im Advent 2015 beginnt das "Jahr der Barmherzigkeit". Darauf nimmt die Bußgottesdienst-Vorlage zum Gleichnis von der verlorenen Drachme Bezug. Ansprache und Besinnung zu LK 15,1-3.8-10; Abb. Domenico Fett (um 1620).

Handreichung und Gemeindezettel des Deutschen Liturgischen Instituts; Bestellung: http://shop.liturgie.de

 

Anregungen für einen Familiengottesdienst

Pfarrgemeinden, die einen Familiengottesdienst zum "Jahr der Barmherzigkeit" gestalten wollen, finden hier auf der Homepage der Diözese Innsbruck viele Unterlagen und Anregungen. Ein Familiengottesdienst zu diesem Thema lässt sich an mehreren Sonntagen im Kirchenjahr 2015/16 einbauen.
Link: http://www.dibk.at/ -> Jahr der Barmherzigkeit -> Familiengottesdienst

 

Andacht mit Bildbetrachtung - Der barmherzigen Dreieinigkeit begegnen

Vorlage aus dem Bistum Augsburg: http://www.barmherzigkeitsjahr.de/andachten/ 

 

Abend der Versöhnung

Ein "Bad für die Seele" - das sind die Abende der Versöhnung, die vielen Menschen einen Zugang zum Sakrament der Versöhnung bieten. Neues Konzept zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit; mit neuen Gebeten und Texten, neuen Liedvorschlägen für neue geistliche Lieder aus dem Gotteslob, einem Baustein für eine Katechese oder Predigt zum Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15).

Vorlage aus dem Bistum Augsburg: www.bistum-augsburg.de -> Neuevangelisierung -> Jahr der Barmherzigkeit

 

Abend der Barmherzigkeit

Seit einigen Jahren veranstalten immer mehr Pfarren und Gruppierungen in den verschiedensten Diözesen sog. „Barmherzigkeitsabende“ oder „Barmherzigkeitsstunden“. Diese neue Form einer offenen Gebetsversammlung ist Anfang der 90er Jahre im Rahmen der ersten Pfarrgemeindemissionen der Gemeinschaft Emmanuel entwickelt worden.

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Größer als unser Herz

Predigtgottesdienste zum Jahr der Barmherzigkeit
Die Handreichung enthält für vier Gottesdienste jeweils den gesamten Verlauf, die ausgedruckten Texte aller Gebete und Lesungen, Vorschläge für Gesänge aus „Gotteslob“ und „Unterwegs“ und eine vollständige Predigtvorlage mit Bezug auf die jeweilige Bildkarte.
>Weitere Infos im "GottesdienstHilfenSHOP"

Barmherzig wie der Vater

Handreichung für einen Bußgottesdienst im Jahr der Barmherzigkeit. Pastorale Einführung zur Gemeinschaftlichen Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung der Einzelnen. Ansprache zu Psalm 103, verschiedene Anregungen für den Wortgottesdienst, Gewissenserforschung im Licht der Werke der Barmherzigkeit.
>Weitere Infos im "GottesdienstHilfenSHOP"

Liedvorschläge zum Thema Barmherzigkeit aus dem Gotteslob

Eine Sammlung von Liedern zu Aspekten der Barmherzigkeit haben wir für sie auf den folgenden Seiten zusammengestellt.

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Die Hymne des Heiligen Jahres

Laden Sie sich die Noten der Hymne des Heiligen Jahres auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz herunter.

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