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Glossar Bischofssynode

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Kleines Glossar

Bischofssynode

Griech. synodos = "gemeinsamer Weg, Zusammenkunft". Die Bischofssynode ist ein kirchliches Beratungsorgan des Papstes. Ziel einer Bischofssynode ist es, die Beziehung zwischen dem Papst und Bischöfen aus aller Welt zu vertiefen und über allgemeine kirchliche Angelegenheiten zu beraten. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde der Gedanke der Kollegialität der Bischöfe entscheidend vorangetrieben und konstituiert. Dem trug Papst Paul VI. mit der Einrichtung der Synode Rechnung. Auf die Synode folgt in der Regel ein vom Papst erlassenes Nachsynodales Apostolisches Schreiben, das die Ergebnisse der Beratungstätigkeit zusammenfasst.

 

Papst Franziskus hat zum Thema Familie einen synodalen Prozess in zwei Schritten auf den Weg gebracht. Vom 5. bis 19. Oktober 2014 fand eine Außerordentliche Bischofssynode zum Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ statt. Diese Synode erarbeitete die Grundlagen für die Ordentliche Bischofssynode im Oktober 2015 unter dem Leitwort "Die Berufung und Mission der Familie in der Kirche in der modernen Welt". 

 

1980 hatte sich bereits die VII. Ordentliche Generalversammlung der Themenstellung „christliche Familie“ gewidmet. Die Ergebnisse der Versammlung veröffentlichte Papst Johannes Paul II. in seinem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Familiaris consortio.

Lineamenta

Lineamenta (lat.: "Umrisse") sind Leitlinien, die als Vorbereitungsdokument in das Thema einer Bischofssynode einführen. Die Lineamenta sollen die Böschöfe und die Ortskirchen ermutigen, sich mit den Themen auseinander zu setzen und sich so auf die Synode vorzubereiten.

Für die Synode 2015 dient die "Relatio synodi" (=das Abschlussdokument) der vorausgegangenen Außerordentlichen Bischofssynode 2014 als Grundlage für die Lineamenta. Die Relatio synodi wurde hierfür u.a. noch um Fragen zum Thema ergänzt.

Instrumentum laboris

(lat. „Arbeitswerkzeug“) ist ein Arbeitstext, der die Grundlinien aus den Lineamenta vertieft und reflektiert. Dieser Text dient der unmittelbaren Vorbereitung der Bischöfe (und der anderen Teilnehmer) auf die Synode. Daher wird er einige Zeit vor der Synode veröffentlicht, damit alle Teilnehmer der Synode rechtzeitig auf demselben Wissensstand sind. Dies ermöglicht eine tiefgehende Diskussion, ohne diese Grundlagen während der Synode neu erarbeiten zu müssen.

Relatio

(lat. „Stellungnahme“, Plural: Relationes) werden im Rahmen einer Synode mehrfach festgehalten. Diese müssen nicht vollständig öffentlich gemacht werden. Bei der Außerordentlichen Bischofssynode 2014 war die Veröffentlichung aber vollständig.

Es wird bei den Relationes unterschieden in die „Relatio ante disceptationem“ (Stellungnahmen vor der Diskussion) und die „Relatio post disceptationem“ (nach der Diskussion).

 

Die „Relatio synodi“ ist das Abschlussdokument der Synode, in dem die Ergebnisse zusammengefasst werden. Dieses Dokument wird den Bischöfen zur Abstimmung vorgelegt und anschließend vom Papst veröffentlicht.

Familie

Gemäß kirchlicher Lehrverkündigung bilden „ein Mann und eine Frau, die miteinander verheiratet sind, […] mit ihren Kindern eine Familie.“ (Katechismus der Katholischen Kirche 1993, Nr. 2202; vgl. Kompendium 2005, Nr. 456). Diese Definition des Familienbegriffs genießt in weiten Teilen der Welt hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Tatsächlich war in der Bibel wie auch bis in die jüngere Kirchengeschichte hinein, der Begriff der „Familie“ im heutigen Verständnis unbekannt. Die Familienformen sowie das Verhältnis von Familie und Religion stellen sich sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament vielfältig dar. So ist auch ist es auch im christlichen Verständnis möglich, sich der familialen Wirklichkeit auch mithilfe weiter ansetzender soziologischer Definitionen anzunähern und auch neue Familienformen in den Blick und die seelsorgerliche Aufmerksamkeit zu nehmen. Dies geschieht im Kontext der Ehe- und Familienpastoral in den deutschen Bistümern bereits weitestgehend und schlägt sich auch in der Aufmerksamkeit der vorbereitenden Dokumente der Bischofssynode nieder.

 

Link: Katechismus der Katholischen Kirche 1993, Nr. 2202

Synodenteilnehmer

Zu der Außerordentlichen Bischofssynode 2014 zur Familie sind 191 Synodale und 62 weitere Teilnehmende in Rom zusammenkommen. Anwesend sind unter anderem die Vorsitzenden von 114 Bischofskonferenzen aus aller Welt, 13 Oberhäupter östlicher Kirchen, die Chefs von 25 Vatikanbehörden, die Mitglieder des Ordentlichen Rats, der Generalsekretär und Untersekretär sowie drei Ordensvertreter. Ferner hat Papst Franziskus 26 weitere Mitglieder benannt, darunter den emeritierten Kurienkardinal Walter Kasper.

 

Zu den Synodenvätern kommen noch 62 andere Teilnehmer, die sich in drei Gruppen unterteilen. Die erste Gruppe besteht aus 16 Experten. Die zweite Gruppe bilden 38 Auditoren, die über Rederecht, nicht aber über Stimmrecht verfügen - darunter dreizehn Ehepaare. Als dritte Gruppe schicken andere christliche Denominationen acht "brüderliche Abgesandte" nach Rom. Insgesamt nehmen 30 Frauen, darunter die Leiterin der Ehe- und Familienseelsorge der Erzdiözese Berlin, Ute Eberl an der außerordentlichen Bischofssynode teil.

 

Für die Bischofssynode 2015 wird der Kreis der Synodenteilnehmer erweitert.

Ehe- und Familienpastoral

In allen (Erz-)Diözesen Deutschlands gibt es Fachabteilungen oder Referate mit festen Zuständigkeiten, die sich mit der Seelsorge rund um Partnerschaft, Ehe und Familie befassen. Im Erzbistum Köln zählen dazu insbesondere die Bereiche der Ehevorbereitung und Paarbegleitung, der Familien- und Alleinerziehendenseelsorge, der Sexualpädagogik sowie der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Schwerpunkte der Angebotspalette bilden darüber hinaus die Ehespiritualität  und Familienspiritualität, multimediale Erlebnisausstellungen für Familien und die „Pastoral in Trennung / Scheidung“, zu der Impulse von den Bischofssynoden der Jahre 2014 und 2015 in Rom erwartet werden.

 

Link: Ehe- und Familienpastoral im Erzbistum Köln