Erste "erzbischöfliche" Honigernte 2016

Aus dem Garten des Bischofshauses - Geschenk der Mitarbeitenden

8. Juni 2016 (pek160608-wey)
Kardinal Woelki probiert den Honig direkt aus der Wabe heraus.

Köln. „Lecker, schmeckt schon sehr gut, könnte man direkt aufs Brot schmieren“ – hoch zufrieden war Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki mit der ersten Kostprobe des Honigs, den drei Bienenvölker im Garten des Bischofshauses produziert haben. Noch an Ort und Stelle und unter fachkundiger Anleitung des Imkers Frank Methien hatte er einen Finger in die gefüllte Wabe gesteckt.

 

Bewusstsein für Bedeutung der Artenvielfalt

Am Mittwoch, 8. Juni, stand die erste Honigernte an: Die drei Völker mit inzwischen wohl 90.000 Bienen sind ein lebendiges Gastgeschenk der Mitarbeitenden der Bistumsverwaltung, das sie 2015 ihrem neuen Erzbischof anlässlich des ersten Betriebsausflugs unter seiner Ägide überreicht hatten. Die Idee dazu kam von moveo – der Initiative Energie und Nachhaltigkeit im Erzbistum Köln, deren Ziel es ist, Aktivitäten zur Bewahrung der Schöpfung im Erzbistum zu initiieren und zu unterstützen. Dazu gehört auch, die Gefährdung der heimischen Artenvielfalt wie der gesamten Schöpfung ins Bewusstsein zu rufen. „Auch die schlimmen Wetterkapriolen, die wir zurzeit erleben, machen uns noch einmal darauf aufmerksam“, so Woelki. Die Bienen erinnern ihn zudem an seine eigene Familie, denn sein Großvater war Imker.

 

Videobeitrag: Domradio

 

Honigqualität: sehr gut

Im vergangenen Jahr gab es noch keinen Ertrag, weil es allgemein ein schlechtes Jahr für Honig war und die Bienen nicht das ganze Bienenjahr an ihrem jetzigen Standort verbracht hatten. Auch wenn der vergangene Winter nicht zu streng verlief, war der Start für 2016 schwierig, da die Haselnuss wegen des warmen Wetters schon im Dezember geblüht hatte und den Bienen damit ein wichtiger Pollenlieferant verloren ging. Umso reicher fällt jetzt die Ernte aus: Mit bis zu 150 Kilo Honig rechnet Imker Methien, hauptberuflich Feuerwehrmann, wenn gegen Mitte Juli die Produktionszeit der fleißigen Insekten zu Ende geht. Bis dahin besuchen sie vor allem die Kastanien, Akazien, Robinien und Lindenbäume der Kölner Innenstadt. „Die Honigqualität ist wegen dieser Blütenvielfalt sehr gut“, lobt Methien. „Auf dem Land gibt es inzwischen leider viele Monokulturen wie zum Beispiel Raps.“


Während ein Name für den Honig noch nicht gefunden ist, steht schon fest, was mit der süßen Ernte geschehen soll: „Ich habe immer viele Gäste, denen kann ich dann ein Glas schenken“, so Woelki. Und er denkt auch an Honig als Einsatz für einen guten Zweck, etwa bei einer Verlosung.


Bienenvölker sind inzwischen akut bedroht: durch Monokulturen, steigende Flächenversiegelung, zunehmenden Pestizideinsatz und eingeschleppte Parasiten. Als Mitbewohner des Erzbischofs haben nun immerhin 90.000 Bienen die Möglichkeit gefunden, durch Garten und Kölner Innenstadt zu schwirren und ihren Dienst bei der Bestäubung von Pflanzen zu verrichten.