Beauftragung der Gemeinde- und Pastoralreferentinnen

Kölner Dom - Gottesdienst am 5. September

6. September 2015 StA Kommunikation/Je, KIZ
Beauftragungsfeier im Kölner DOm
 

Am Samstag, den 5. September hat  Kardinal Woelki fünf neue Gemeinde- und Pastoralreferentinnen im Kölner Dom beauftragt. Im Rahmen einer Eucharistiefeier um 10:00 Uhr überreichte der Erzbischof den bisherigen drei Gemeindeassistentinnen und zwei Pastoralassistentinnen ihre Beauftragungsurkunden. Die neuen Gemeindereferentinnen Astrid Juchem, Petra Koch und Ulrike Peters und die Pastoralreferentinnen Sabine Montag und Judith Nieder freuen sich nun auf Ihre weitere Arbeit in der Seelsorge.

 

Was ist ein Gemeinde- bzw. Pastoralreferent eigentlich?

Kirchenzeitung-Artikel der zukünftigen Gemeinde- und Pastoralreferentinnen

 

„Gemeindeassistentin/Pastoralassistentin. Aha. Und was machst du so den ganzen Tag?“ Diese oder ähnliche Fragen sind uns in unsern drei Jahren Ausbildung, der Berufseinführung, begegnet. „Ausbildung? Du hast doch fertig studiert.“ Ja, aber… Es ist nicht immer einfach, Mitmenschen unseren Beruf zu erklären. Wären wir Ärztinnen, so wäre die Sache klar: Kranke behandeln, heilen. Aber angehende Gemeinde- bzw. Pastoralreferentin? Irgendwas mit Kirche und Kindern, das sind die mit den bunten Tüchern, die mit den pastoralen Ausdrücken, die immer auf „Begegnung“ aus sind, die kommen, wenn der Pastor keine Zeit hat - Moment! Da ist doch mehr. Wir haben ein abgeschlossenes Studium und eine mehrjährige praktische Ausbildung. Und sicher, wir sind in bestimmten Arbeitsbereichen tätig und verfügen über ein reiches Repertoire an unterschiedlichen Methoden und ja, Begegnungen gehören dazu. Immer wieder sind wir jedoch geneigt, die Berufsgruppe der „laienpastoralen Dienste“ zu verteidigen, doch warum eigentlich? Wir haben mit Menschen aller Altersgruppen zu tun, in Katechesen, in der Weiterbildung, in der Begleitung, im Gottesdienst. Wir entwickeln Konzepte, initiieren Projekte, sehen wachsen und reifen oder auch sterben. Wir haben einen erfüllenden Beruf. Einen Beruf und eine Berufung.

Berufung – mehr als nur ein Beruf

„Ist das meine Berufung? Das ist doch nur ein Job, oder? Berufung, das klingt so riesig, außergewöhnlich. Abraham hatte eine Berufung und Mose, einen besonderen Auftrag von Gott. Aber ich?“ Wir glauben, dass jeder Mensch eine Berufung hat, die es im Laufe des Lebens zu entdecken gilt. Wir glauben auch, dass man den Beruf der Gemeinde- bzw. Pastoralreferentin ohne eine enge Verbundenheit mit Gott und ein Gespür für die eigene Berufung nur schwer ausüben kann, denn wie könnten wir ohne diese „…jedem Rede und Antwort [zu] stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt" (1 Petr 3,15)? Vielleicht muss man dem Ausdruck „Berufung“ ein wenig seine Vehemenz nehmen. Wir sind überzeugt, dass Gott Menschen nicht zu einer Sache beruft, der sie nicht gewachsen sind. Aber, woher weiß ich, wozu ich berufen bin? Es gibt kein Patentrezept, keine eindeutigen, auffälligen Zeichen und keine vom Himmel fallende Offenbarung. Leider?! Um den Ruf Gottes zu erkennen, braucht es Zeit und Ruhe um die oft unscheinbaren und manchmal auch uneindeutigen Zeichen, die Gott im Alltag gibt, zu erkennen und einzuordnen. Zuweilen haben diese Zeichen etwas mit den eigenen Gefühlen und Empfindungen zu tun und manchmal mag es schwierig sein, darin Gottes Ruf zu erkennen. In unseren durchaus sehr unterschiedlichen bisherigen Lebensläufen galt es, die Spuren Gottes zu entdecken, die uns auf unseren Wegen bis hier hin geführt haben. Zum Glück haben uns viele Menschen dabei auf kürzeren oder längeren Stücken begleitet. Manchmal haben wir auch gezweifelt, ob wir auf dem richtigen Weg unterwegs sind, aber zum heutigen Zeitpunkt sind wir überzeugt: es war und ist richtig!

Beauftragung im Kölner Dom

Am Ende unserer Berufseinführungszeit steht nun die Beauftragung im Hohen Dom zu Köln und dann geht es erst richtig los: wir dürfen uns Gemeinde bzw. Pastoralreferentinnen nennen und weiterhin in unseren derzeitigen Einsatzgemeinden wirken. Eine besondere Herausforderung dabei ist sicher, dass wir zu einem Zeitpunkt in den Dienst gehen, da die Katholische Kirche in Deutschland, und gerade im Erzbistum Köln, vor großen Herausforderungen steht. Wie unser Berufsbild und unser Tätigkeitsprofil sich in den nächsten Jahren entwickeln und sicher auch wandeln werden, vermag heute noch niemand vorherzusehen. Das ist einerseits durchaus irritierend, andererseits bietet es aber auch wertvolle Chancen, die Zukunft aktiv mit zu gestalten. Mit unseren je eigenen Charismen wollen wir uns dem Auftrag Jesu und seinen Herausforderungen stellen. Gut, dass auch wir dabei auf seine Zusage an die Jünger vertrauen dürfen: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20).