50 Jahre Ständige Diakone - "Ärmel hoch und Hände falten"

Erzbistum Köln - Pontifikalamt und Festakt - Jubiläumsfeier

18. Januar 2018 (pek180118-sam)
Kardinal Woelki begrüßt Diakon Wolfgang Speicher. Er ist der einzige noch lebende Ständige Diakon aus dem ersten Weihejahrgang im Erzbistum Köln 1968

Köln. Ein verheirateter Mann, der in einer katholischen Kirche ein Kind tauft? Das gibt es im Erzbistum Köln bereits seit fünf Jahrzehnten. Denn im Jahr 2018 ist es 50 Jahre her, dass – als ein Ergebnis des Zweiten Vatikanischen Konzils – die ersten Ständigen Diakone im Erzbistum Köln geweiht wurden. 

Pontifikalmt mit Kardinal Woelki

Einen der Höhepunkte der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum stellte das Pontifikalamt mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Kölner Dom sowie der anschließende Festakt im Maternushaus am 17. Januar dar. Feierlich zogen die Diakone, die Sprecher der Bundes AG Ständiger Diakonat sowie die Studierenden des Erzbischöflichen Diakoneninstituts in den Dom ein. Viele Diakone mit ihren Familien waren der Einladung des Kölner Erzbischofs gefolgt – insgesamt über 500 Personen. Domorganist Ulrich Brüggemann wurde musikalisch unterstützt vom Bläserquintett Cologne Brass sowie der Schola des Erzbischöflichen Diakoneninstitut unter der Leitung von Diakon Bernd Greiner.

Es konzelebrierten

  • Weihbischof Dr. Michael Gerber aus dem Erzbistum Freiburg,
  • Weihbischof Johannes Wübbe aus dem Bistum Osnabrück,
  • der Spiritual des überdiözesanen Seminars zur Priesterausbildung St. Lambert, Prof. Dr. Josef Freitag,
  • die Kölner Weihbischöfe Dr. Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff
  • sowie weitere Vertreter des Kölner Domkapitels.

Die Kollekte kam dem „Notel“ zugute, der Notschlafstelle für obdachlose Drogenabhängige, die von den Spiritanern angeboten wird.

Kardinal Woelki bedankte sich bei den Diakonen für ihren Dienst und gratulierte Ihnen herzlich zum 50-jährigen Jubiläum. In seiner Predigt machte er deutlich, dass kein geringerer als Jesus Christus, Gottes Sohn, Diakon geworden sei. Ein Diener, der uns das Geheimnis der Liebe Gottes offenbare. „Ihr Auftrag ist es“, so der Kardinal zu den Diakonen im Dom, „seine Liebe in der Kirche darzustellen. Die Liebe des Mitfühlens und des Mitleidens. Ihnen ist aufgetragen, sich als Auge des Bischofs in besonderer Weise um die Armen zu sorgen und zu kümmern.“ Es sei ihr Auftrag, den Menschen in Wort und Tat zu bezeugen, dass Gott sie liebt. 

1968 führte das Erzbistum Köln als erste Diözese weltweit den Beruf des Ständigen Diakons ein: Am 28. April weihte Weihbischof Dr. Augustinus Frotz im Auftrag des damaligen Kölner Erzbischofs Josef Kardinal Frings die ersten fünf verheirateten Männer im Kölner Dom. Hinsichtlich des Amtes des Diakones und dessen Aufgaben verkündete Kardinal Frings damals in seiner Predigt zur Weihe: „ Wenn man nun all diese Aufgaben des Diakons zusammenfassen wolle und das innerste Wesen des Diakones zu ergründen suche, so werden wir sagen müssen, durch die Diakonatsweihe seid ihr Christus, dem Herrn, ähnlich gestaltet worden, und zwar vor allem dem dienenden Christus. Das sagt schon euer Name: Diakon, das heißt Diener!“

Festakt im Maternushaus

Beim anschließenden Festakt im Maternushaus mit dem bezeichnenden Titel „Ärmel hoch und Hände falten“ begrüßten Pfarrer Mike Kolb, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Erzbistum Köln, sowie Diakon Hermann-Josef Klein Kardinal Woelki und die geladenen Gäste. Besonderen Applaus erntete Diakon Wolfgang Speicher, der einzige noch lebende Diakon aus dem ersten Weihejahrgang 1968. Angekündigt durch kurze Einspielvideos ging es danach in einer moderierten Runde um einen Blick auf die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft des Ständigen Diakonats sowie das Diakonat weltweit. So war Diakon Dr. Benas Ulevicius extra aus dem 1500 km entfernten Kaunas in Litauen angereist und berichtete von der Einführung des Ständigen Diakonats in seiner Heimat.

Am Ende des Festaktes überreichte der Direktor des Erzbischöflichen Diakoneninstituts, Diakon Prof. Günter Riße, die Festschrift zum Jubiläum an Kardinal Woelki. Unter dem Titel „Boten einer neuen Zeit“ werden u.a. Diakone aus dem Erzbistum Köln und ihre Dienste in kurzen Steckbriefen vorgestellt. Neben einem geschichtlichen Rückblick wird ein Ausblick in die Zukunft geboten. Im Anschluss konnten die Gäste das Fest bei „Klaav und Klüngel“ am Würstchengrill im Innenhof, bei frischen Reibekuchen und einem Becher Jubiläumspunsch ausklingen lassen.

 

Hinweis: Zum Jubiläum haben das Diakoneninstitut, das Historische Archiv, die Dombauverwaltung und die Diözesan- und Dombibliothek des Erzbistums Köln gemeinsam eine Ausstellung mit dem Titel „ Von Gott für die Menschen bestellt“ erarbeitet. Sie kann bis Ende April 2018 im Foyer der Diözesan- und Dombibliothek während der Öffnungszeiten (www.dombibliothek-koeln.de) kostenfrei besichtigt werden. Die Festschrift zum Jubiläum wiederum kann für 19,90 Euro unter der ISBN 978-3-89710-750-2 im Buchhandel bestellt werden oder unter https://www.bonifatius-verlag.de/shop/boten-einer-neuen-zeit.