Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke eröffnete die 35. Pädagogische Woche
Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke eröffnete die 35. Pädagogische Woche im Maternushaus mit einer Begrüßung und anschließend reflexiver Betrachtung der übergeordneten Thematik: „DEM GEIST RAUM GEBEN“ – AUFBRÜCHE IM GLAUBEN.
Sie dankte Kardinal Woelki für die gemeinsame Feier der Eucharistie, die bewusst am Beginn jeder Pädagogischen Woche und jedes einzelnen Tages in dieser Woche stehe. Sie bedankte sich für die Anwesenheit der Herren Weihbischöfe Puff und Steinhäuser sowie Generalvikar Dr. Meiering und wertete die Anwesenheit als Interesse am diesjährigen Jahresthema mit seiner erkennbaren inhaltlichen Nähe zum Pastoralen Zukunftsweg. Sie betonte auch mit der gesamten Schulabteilung auf diesem Weg zu sein.
Sie bat um Verständnis in der großen Schar der Anwesenden nur einige namentlich vom Podium aus zu begrüßen.
Zwei große Förderer
Zwei große Förderer der Pädagogischen Woche hob Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke hervor: „Zum einen ist dies der im Sommer verstorbene Alterzbischof Kardinal Meisner, der die Pädagogische Woche stets als das ,Flaggschiff der Schulabteilung' bezeichnete. Zum anderen ist das der im April verstorbene frühere Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule Prälat Prof. Dr. Trippen.“
Die Vielzahl der Gäste als Indiz der Wertschätzung
Die weitere Liste der Begrüßten ist bereits Indikator der Stellenwerts der Pädagogischen Woche. Die Abteilungsleiterin Schule aus der Bezirksregierung Köln, Frau Kuhle, und Ihren Kollegen aus der Bezirksregierung Düsseldorf, Herrn Abteilungsleiter Hartmann, sowie Herrn Nüchter aus dem Schulministerium in Düsseldorf und die Vertreterinnen aus der rheinland-pfälzischen ADD Koblenz Frau Lambert und Frau Luitz. Neben den vielen Schulleiterinnen und Schulleitern der öffentlichen und Katholischen Freien Schulen waren es auch die Vertreterinnen und Vertreter aus den Universitäten und Hochschulen herzlich willkommen, Prof. Dr. Boehnke von der Bergischen Universität Wuppertal wurde insbesondere genannt, der in diesem Jahr die Eröffnungsvorträge an zwei Tagen der Pädagogischen Woche hielt und Herrn Dr. Suchan aus Obermarchtal, der zum Tag der Katholischen Freien Schulen sprach. Die Präsenz vieler verantwortlicher Kolleginnen und Kollegen aus dem Generalvikariat wurde betont und für den kirchlichen Bereich hieß sie stellvertretend den Leiter des Katholischen Büros in Mainz, Herrn Skala, sowie als Vertreter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen Herrn Claasen herzlich willkommen. Als ein schönes Zeichen der Verbundenheit wertete Dr. Schwarz-Boenneke die Anwesenheit von Kolleginnen und Kollegen aus den kirchlichen Schulabteilungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Für die so wichtige Elternarbeit begrüßte sie die Vertreterinnen und Vertreter der Katholischen Elternarbeit Deutschlands auf Diözesan- und Landesebene. Beeindruckt zeigte sich die Leiterin der Hauptabteilung Schule Hochschule durch die starke Verbundenheit der ehemaligen Aktiven aus Schule und Schulverwaltung mit diesem Eröffnungstag. Zum Abschluss begrüßte sie die Vertreter des kirchlichen Instituts für Lehrerfortbildung mit Herrn Dr. Platzbecker an der Spitze; das IfL sei seit vielen Jahren bewährter Kooperationspartner bei der Pädagogischen Woche.
Bedeutung auch für die sog. säkulare Welt
Warum , so Dr. Schwarz Boenneke, habe dieses scheinbar bloß binnenreligiös oder innerkirchlich relevante Thema, > „DEM GEIST RAUM GEBEN“ – AUFBRÜCHE IM GLAUBEN< einen solchen Stellenwert bei unserer Pädagogischen Woche.
Worin liege denn seine Bedeutung auch für die sog. säkulare Welt?
Die Geschichte des Christentums übermittle uns eine Antwort. Schwarz-Boenneke: „Das Christentum konnte zu einer Weltreligion werden, weil die Botschaft des Evangeliums allen Völkern und Kulturen gilt und daher alle Grenzen überschreitet, die sich durch Geographie, Sprache, Volk, Kultur und soziale Schichtung herausgebildet haben. Diese Mission und Verbreitung des christlichen Glaubens durch das Leben und das Wort dauert in unserer Gegenwart an. Durch die Prozesse der Inkulturation und der Interkulturalität, in denen das Christentum den Kulturen und Religionen im globalen Raum begegnet, lässt sich demzufolge — so der Frankfurter Pastoraltheologe Michael Sievernich — von einer „Globalisierung des Evangeliums" sprechen“.
Selbstreflexion und Bewährungsprobe des Glaubens
In Anknüpfung an M. Sievernich sprach sie von einer „kapillaren Verbreitung des Glaubens" durch das konkrete Zeugnis des Lebens, das sich im jeweiligen soziokulturellen Umfeld herumspreche. Dies geschehe in der Familie und Verwandtschaft, im Freundeskreis, durch Vereine und mobile Berufe, unter Frauen und Männern, Reichen und Armen, Intellektuellen und Frommen. Auf diese Weise entstanden Verbindungen, Netzwerke, Gruppen und Gemeinden in den antiken Städten und den Weiten des damaligen Römischen Reiches.
Sofern also die kapillare Verbreitung die Ausbreitung des christlichen Glaubens im alltäglichen Leben bezeichne, verwirkliche sie sich eher unspektakulär, nicht durch auffällige Aktionen oder primär aufgrund gezielter Beauftragung. Die Verbreitung vollbringe sich ursprünglich im gelebten Zeugnis, das Anlass zu Rückfragen geben mag.
Sie verwies auf Papst Franziskus, der bündig in einer Predigt – im Rückgriff auf den hl. Franziskus- gesagt habe: „Verkündigt das Evangelium, und wenn es nötig sein sollte, dann auch mit Worten."
In ihren weiteren Ausführungen gelangte Schwarz-Boenneke in ihrer Begrüßungsrede über ein in der Kirchenzeitung gedrucktes Zitat des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Ladenthin zur Thematik der >MISSION POSSIBLE<. Ladenthin sagte dort, es gehe nicht darum, was andere glauben, sondern darum, was man selbst glauben könne. Der Religionsunterricht sei der Ort, an dem mein Bekenntnis über sich selbst bewusst werde, um es in der Form des gelebten Bekenntnisses zu prüfen.
Mag. Otto Neubauer aus Wien
Für diese grundsätzlichen Fragen:
- Warum überhaupt Mission?
- Woher nehme ich die Motivation für eine Mission?
- Wie gestalten sich Prozesse der Mission und Evangelisierung als Dialog mit Welt und Menschen?
verwies sie auf den Referenten: Herrn Mag. Otto Neubauer aus Wien.
Der Theologe und Religionspädagoge kenne, so Schwarz-Boennke, die schulischen Realitäten, denn er sei nach seinem Studium sieben Jahre in Graz als Gymnasiallehrer im Schuldienst tätig gewesen. Anschließend habe er er eine internationale Missionsschule für die Gemeinschaft Emmanuel sowie die ersten Gemeindemissionen neuen Stils Anfang der 1990er Jahre in Österreich und Deutschland geleitet. Heute führe er im Zentrum Wiens ein Ausbildungszentrum, die Akademie für Dialog und Evangelisation.
Olaf Gruschka