Die Heilige Schrift

"Zeige mir den Weg, den ich gehen soll."

Du willst wissen, was Gott Dir sagen will? Dann hör auf - na klar! - Gottes Wort!

12. Oktober 2014

Gott antwortet: Die Heilige Schrift

Die Beziehung mit Gott ist keine Einbahnstraße. Er lässt sich finden von dem, der ihn sucht (vgl. Mt 7,8). Man darf ihm also Fragen stellen und auf seine Antwort warten. Dafür ist der Umgang mit der Heiligen Schrift von herausragender Bedeutung. Allerdings wird diese missverstanden, wenn man sie bloß als ein literarisches Werk zur Hand nimmt. Sie ist in erster Linie das wichtigste Zeugnis über die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen, d. h. auch mit Dir, hier und jetzt. Und wer nach seiner Berufung sucht und Gott existenziell danach fragt, kann sich gleich unter einer Schar von Menschen wiederfinden, die um Ähnliches gerungen haben. Dazu eine Auswahl an interessanten Geschichten:

  • Abraham: Gen 12, 1-9
  • Mose: Ex 3,1-20
  • König David: 1 Sam 16,1-13
  • Prophet Jesaja: Jes 6,1-8
  • Prophet Jeremia: Jer 1,4-19
  • Die Apostel Jesu: Mt 4,18-22; Mk 1,16-20; Lk 5,1-11

Wenn Du Gott nach Deiner Berufung fragst, kannst Du damit anfangen, diese und ähnliche Texte im Rahmen eines Gebets zu lesen und darüber zu meditieren: Finde ich mich in diesen Personen irgendwie wieder? Hat Gott auch zu mir durch Ereignisse meines Lebens schon mal ähnlich gesprochen? Was spüre ich im Herzen, wenn ich solche Texte von der Ganzhingabe im Dienst Gottes lese?

 

Scheue Dich nicht, Gott konkrete Fragen zu stellen und auf diese Fragen hin die Heilige Schrift zu erforschen. Dort kannst du Antworten finden.

Eine mögliche Form des existenziellen Umgangs mit der Heiligen Schrift kann in bestimmten Momenten auch ein einfaches, zufälliges Aufschlagen der Bibel sein, worauf die Meditation des aufgeschlagenen Textes folgt. Denn Gott bedient sich verschiedener Wege, um den Menschen zu erreichen. Wenn Du dies mit Glauben und Vertrauen auf seine Antwort tust, kann es sehr wohl sein, dass er gerade in diesem Moment Dir ein Licht schenkt.

 

Allen biblischen Geschichten ist etwas Besonderes gemeinsam: Sie bekommen ihre eigentliche Bedeutung in Jesus Christus, dem endgültigen „Wort“, das Gott zu uns Menschen ausgesprochen hat. Und es ist letztlich Christus, der einige in seine priesterliche Nachfolge ruft und ihnen die Kraft schenkt, diesen Weg zu gehen. Wenn du die Schrift gläubig liest, lernst du ihn immer mehr kennen. Und das lohnt sich!

 

Auf alle Fälle ist es außerdem wichtig, nicht bei der individuellen Lesung der Bibel stehen zu bleiben. Sie ist in erster Linie ein Buch der Gemeinschaft der Kirche und in dieser Gemeinschaft entfaltet sie ihre ganze Kraft. Als einzelne irren wir oft oder verlieren die Orientierung. Der andere kann uns aber zu einem Helfer werden, der unser Leben erleuchtet. Deshalb ist es notwendig, die Heilige Schrift im Kontext der Kirche zu lesen und sich auch dort darüber auszutauschen: Es kann dein geistlicher Begleiter sein, eine geistliche Gemeinschaft sein, ein Bibel-Teilen, eine Austauschgruppe in der Gemeinde usw. Schau Dich ein bisschen um und Du wirst bestimmt eine solche Hilfe finden.