Hochfest Christi Himmelfahrt: Ursprung, Bedeutung und Bräuche des Feiertags
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Was wird an Christi Himmelfahrt gefeiert?
Die frühe Kirche kannte Christi Himmelfahrt (lat. "Ascensio Domini" – Aufstieg des Herrn) noch nicht als eigenes Fest. Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu wurden am gleichen Tag gefeiert. Erst das Konzil von Nicäa (325) setzte die 40 Tage zwischen Auferstehung und Himmelfahrt durch und erhob den Tag zum eigenständigen Hochfest.
Die Apostelgeschichte (Apg 1,1-11) berichtet davon, dass Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung zum Himmel emporgehoben wurde und eine Wolke ihn den Blicken seiner Jünger entzog. Die „Himmelfahrt“ sollte nach theologischem Verständnis jedoch nicht wortwörtlich verstanden werden: Jesus hat vielmehr Teil am göttlichen Leben und ist Gott auf ewig gleich geworden.
Datum von Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt wird in diesem Jahr am 9. Mai 2024 gefeiert. Der frühest mögliche Termin für Christi Himmelfahrt ist der 30. April, der späteste Termin wäre am 3. Juni.
In den kommenden Jahren fällt Christi Himmelfahrt auf folgendes Datum:
- 29. Mai 2025
- 14. Mai 2026
- 6. Mai 2027
Da Christi Himmelfahrt genau am 40. Tag nach Ostern gefeiert wird, fällt das Hochfest zwar immer auf ein unterschiedliches Datum, aber stets auf einen Donnerstag. Daher wird nach dem Feiertag von vielen Arbeitnehmern auch der Freitag als "Brückentag" frei genommen, um ein langes freies Wochenende zu bekommen.
Gesetzlicher Feiertag
Christi Himmelfahrt ist in Deutschland bundesweit seit den 1930er Jahren ein gesetzlicher Feiertag. Auch in vielen europäischen Ländern ist der Tag ein gesetzlicher Feiertag, z.B. in Österreich, Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Dänemark und in der Schweiz.
Wo Christi Himmelfahrt kein gesetzlicher Feiertag ist, wird es kirchlich auf den darauffolgenden Sonntag verlegt. Dies ist z. B. in Italien, Polen und Tschechien der Fall.
Gymnicher Ritt
Seit rund 800 Jahren pflegen die Menschen in Erftstadt-Gymnich (Rhein-Erft-Kreis) zu Christi Himmelfahrt eine besondere Tradition: den überregional bekannten Gymnicher Ritt. Die Pfarrgemeinde St. Kunibert Erftstadt-Gymnich lädt zu der althergebrachten Gelübde-Wallfahrt zu Pferd und zu Fuß ein. Der Weg der Wallfahrt führt um die Gemeinde Gymnich.
Die beiden Gymnicher Schützenvereine – die St. Kuniberts Schützengesellschaft und die St. Sebastianus Bruderschaft – sowie eine Priestergruppe bilden in jedem Jahr die Basis der Prozession. Desweiteren nehmen Schützenvereine aus den Nachbarorten, Reitvereine und private Reiter und Gruppen am Gymnicher Ritt teil, der dieses Jahr zum 799. Mal stattfindet. Erwartet werden 2024 etwa 150 Reiter und mehrere hunderte Fußpilger.
Traditionell werden zum Gymnicher Ritt vier Messen gefeiert. Der Pilgermesse um 8 Uhr folgt um 9 Uhr die Reitermesse auf dem Rittplatz mit anschließendem Auszug der Reiterprozession. Die Prozession dauert ca. 2,5 Stunden. Um 11 Uhr feiert die Gemeinde die Heilige Messe und nach der Segnung der Pferde findet die Schlussfeier mit sakramentalem Segen auf dem Rittplatz statt.
Der erste Gymnicher Ritt soll 1227 stattgefunden haben und liegt in einer alten Sage begründet. Auf der Flucht vor syrischen Truppen soll Ritter Arnold I. von Gymnich während des ersten Kreuzzuges im Nil-Delta in einen Sumpf geraten sein. Als er zu versinken drohte, bat der Ritter Gott ihn zu retten und versprach im Gegenzug jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt eine Prozession über die Flure seines Heimatdorfes Gymnich zu halten. Historisch belegt ist die Sage jedoch nicht, daher vermuten Historiker den Ursprung des Gymnicher Ritts eher in mittelalterlichen Bittprozessionen und Flurprozessionen.
Organisiert wird der Gymnicher Ritt von der Pfarrgemeinde St. Kunibert Gymnich (www.rotbach-erftaue.de), weitere Informationen zum Gymnicher Ritt 2024 finden Sie auf www.erftstadt.de.
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
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